
Nachruf auf einen Schiedsrichter aus Leidenschaft
16. October 2025
Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an – hieß es im Lied von Schlagerstar Udo Jürgens. Bei Jürgen Schurig ist genau in diesem Alter leider das Gegenteil eingetreten. Der frühere Bundesligaschiedsrichter, der zwischen 1993 und 2009 auf beachtliche 331 Einsätze in den höchsten deutschen Spielklassen kam, verstarb am 3.Oktober in Freiburg nach kurzer Krankheit.
Groß geworden ist und mit Hockey in Berührung kam Jürgen Schurig in Ludwigsburg. Für den dortigen TSV und dann auch für den HC Ludwigsburg schwang er den Schläger, verlagerte seine Aktivitäten aber bald an die Pfeife. Auch nach seinem Ausscheiden aus der BL-Schiedsrichtergilde blieb er noch lange Jahre seiner Leidenschaft treu, leitete in der Regionalliga Süd und im Landesverband Baden-Württemberg Spiele.
Aus beruflichen Gründen verschlug es ihn in den Südschwarzwald, wo er sich erst dem ETSV Offenburg und 2013 der Hockeyabteilung des FT 1844 Freiburg anschloss und dort schon bald das Amt des Schiedsrichterobmanns übernahm. „Dank seiner großen Erfahrung gelang es ihm in kürzester Zeit, dieses neu zu strukturieren und mit Leben zu füllen. Eines seiner großen Anliegen war es, sein Wissen aus mehr als 330 Bundesligaeinsätzen an unsere Jugend aber auch an uns Erwachsenen weiterzugeben. So organisierte er regelmäßig vereinsinterne Schiedsrichterlehrgänge und begleitete seine jungen Schützlinge erfolgreich auf Lehrgänge und Turniere. Auch griff er weiterhin gerne zum Hockeyschläger und war fester Bestandteil der Defensive der Freiburger Freizeit- und Seniorenmannschaft“, so FT-Abteilungsleiter Florian Schindera, der den Verstorbenen als „engagierten Schiedsrichter und liebenswerten Vereinskameraden“ in Erinnerung behält.
Im Februar 2022 beendete „Jogi“ nach über 45 Jahren und bestimmt über 1000 Spielen („Gezählt habe ich das nie“, so Jürgen Schurig damals) seine aktive Schiedsrichterlaufbahn. Er wurde bei seinem letzten Punktspieleinsatz offiziell vom HBW-Präsidenten Frank Lederbach verabschiedet. Der Dank des Verbandschefs bezog sich auch aufs Schurigs Wirken als Staffelleiter der Herren-Oberliga.